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Kapazitätsmechanismen

·729 Wörter·4 min· ·
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Inhaltsverzeichnis

Versorgungssicherheit ist heute wichtiger denn je: Steigende Anteile erneuerbarer Energien, hohe Preisvolatilität und geopolitische Risiken stellen den Strommarkt vor große Herausforderungen. Kapazitätsmechanismen können hier den Energy-Only-Markt (EOM) ergänzen und langfristige Investitionsanreize für ausreichende Kapazitäten fördern, um eine zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten.

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Der Strommarkt unterliegt starken Schwankungen und Markteingriffen, die die Versorgungssicherheit langfristig beeinflussen. Steigende Anteile erneuerbarer Energien erhöhen die Volatilität und erfordern mehr Flexibilität sowie zusätzliche Erzeugungs- und Speicherkapazitäten. Gleichzeitig sinken die Volllaststunden konventioneller Kraftwerke, was zu hohen Preisspitzen führt, ihre Finanzierung allein über den Energy-Only-Markt erschwert und zu Investitionshemmnissen führen kann. Die Energiekrise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine verschärfte diese Lage und verstärkte Preisspitzen zusätzlich – hohe Strompreise werden jedoch gesellschaftlich kritisch betrachtet. Die Diskussion ob ein reiner EOM ausreichend Anreize setzt wird verstärkt geführt. Viele europäische Länder nutzen daher bereits unterschiedliche Kapazitätsmechanismen wie zentrale oder dezentrale Kapazitätsmärkte und strategische Reserven. Zukunftsfähige Lösungen müssen sämtliche Akteure – steuerbare Erzeuger, Speichertechnologien, Demand Response sowie erneuerbare Energien – einbeziehen und aufgrund langer Vorlaufzeiten schon heute gestaltet werden, um Versorgungssicherheit und ambitionierte Dekarbonisierungsziele gleichermaßen zu gewährleisten.

Warum könnten Kapazitätsmechanismen notwendig sein?
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Warum könnten Kapazitätsmechanismen notwendig sein?
·248 Wörter·2 min
Energy-Only-Märkte (EOM) basieren auf der Annahme, dass Versorgungssicherheit allein durch freie Preisbildung und daraus resultierende Investitionsanreize gewährleistet werden kann. Doch wie realistisch ist diese Annahme in der Praxis? Die folgenden Abschnitte erläutern zunächst, welche Voraussetzungen hierfür erfüllt sein müssten – und analysieren anschließend, in welchem Maße diese Bedingungen heute und zukünftig tatsächlich bestehen.

Arten von Kapazitätsmechanismen
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Arten von Kapazitätsmechanismen
·1361 Wörter·7 min
Um ausreichende Kapazitäten für eine zuverlässige Stromversorgung sicherzustellen, wurden verschiedene Arten von Kapazitätsmechanismen entwickelt. Allgemein unterscheidet man zwischen gezielten Mechanismen (z. B. strategische Reserven), die nur ausgewählte Kraftwerke umfassen, und marktweiten Mechanismen, an denen alle Kapazitätsanbieter teilnehmen können. Zusätzlich lässt sich differenzieren, ob bei diesen Mechanismen der Preis oder die Kapazitätsmenge zentral festgelegt wird, während sich der jeweils andere Faktor am Markt bildet. Dieser Abschnitt bietet eine detaillierte Übersicht über die verschiedenen Arten, ihre Funktionsweise und die jeweiligen Vor- und Nachteile.

Länder & Auktionen
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Länder & Auktionen
·3551 Wörter·17 min
Wir arbeiten gerade an diesem Artikel. Informationen können unvollständig oder teilweise inkorrekt sein. Fehler oder fehlende Details kannst Du direkt per GitHub Issue melden. Europa im Überblick # Es gibt neun europäische Länder mit aktiven Kapazitätsmechanismen: Belgien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Vereinigtes Königreich, Irland (SEM), Italien, Polen und Schweden. Drei von ihnen (Finnland, Deutschland und Schweden) haben strategische Reserven eingerichtet, während die sechs anderen Staaten marktweite Kapazitätsmechanismen unterhalten. Spanien und Portugal haben keinen aktiven Kapazitätsmechanismus, aber einige langfristige Altverträge (gezielte Kapazitätszahlungen) gelten noch.

Ausgestaltungsfaktoren
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Ausgestaltungsfaktoren von Kapazitätsmärkten
·932 Wörter·5 min
Kapazitätsmechanismen sind komplexe Instrumente zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit in Strommärkten. Sie bestehen aus einer Vielzahl ineinandergreifender Elemente, deren Ausgestaltung erheblich variiert. Diese Seite bietet einen systematischen Überblick über zentrale Gestaltungsaspekte wie das Auktionsdesign, die Definition und Zertifizierung von Kapazität, Derating-Faktoren sowie vertragliche Rahmenbedingungen. Darüber hinaus werden Fragen der Vergütungsstruktur, Kostenallokation und institutionellen Zuständigkeiten beleuchtet. Anhand konkreter Beispiele aus europäischen Ländern werden unterschiedliche Mechanismendesigns dargestellt, um ein besseres Verständnis für deren Aufbau, Funktionen und praktische Umsetzung zu ermöglichen.

Erfolgsfaktoren von Kapazitätsmechanismen
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Erfolgsfaktoren von Kapazitätsmechanismen
·546 Wörter·3 min
Was macht einen Kapazitätsmechanismus erfolgreich? Damit Strom auch in Zukunft sicher und bezahlbar bleibt, braucht es geeignete Anreize und Strukturen im Energiesystem. Kapazitätsmechanismen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie helfen, systemische Knappheiten zu adressieren – sei es durch fehlende Erzeugungskapazität zu Spitzenzeiten oder durch einen Mangel an verfügbarer Energie über längere Zeiträume. Welche Aspekte dabei entscheidend sind, zeigt dieser Beitrag.

Schlussfolgerungen
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Schlussfolgerungen
·2435 Wörter·12 min
Diese Seite zieht Schlussfolgerungen zur Ausgestaltung von Kapazitätsmechanismen auf Basis zentraler Analysefelder: Investitions- und Verfügbarkeitsanreize, Effizienz und Systemkosten, Marktverzerrungen, Klima- und Technologieneutralität sowie europäische Wechselwirkungen. Sie diskutiert, wie das Missing-Money-Problem adressiert werden kann und welche Anforderungen sich daraus für Vertragslaufzeiten, Auktionsdesign und Sekundärmärkte ergeben. Die Bewertung betont, dass Kapazitätsmechanismen differenziert und kontextabhängig eingesetzt werden sollten, um Versorgungssicherheit und Marktstabilität effizient zu sichern.

Diskussion im Verlauf der Zeit
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Einen Überblick über die Entwicklung der Diskussion zu Kapazitätsmechanismen in den letzten Jahren bietet die Literaturübersicht. Diese zeigt, wie sich die Ansichten und Ansätze im Laufe der Zeit verändert haben und welche Faktoren dabei eine Rolle gespielt haben.

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